Donnerstag der 11.11. es war Karnevalsauftakt.
Als dieser Tag begann, war das gar nicht so mein Tag. Schon der geschäftliche Alltag tagsüber gestaltete
sich schwierig und auf keinen Fall so wie ich es mir vorstellte, so dass sich die gute Stimmung für mein
Semino Konzert am Abend, auf was ich mich doch so sehr freute einfach nicht richtig einstellen wollte.
Eigentlich hätte es am frühen Morgen schon ein schöner Tag werden müssen, denn das Novemberwetter
war prächtig, alles andere als grau, und es hatte sich Bärbel aus Berlin kurzentschlossen auf den Weg nach
Dresden gemacht, um mit mir gemeinsam das schöne Semino-Konzert der Herbsttournee zu erleben.
Wir hatten uns vorgenommen dass was am 02.März in Berlin so schön begann, nämlich ein nettes Treffen und
ein gemeinsames Konzerterlebnis, am 11.11.in Dresden ausklingen zu lassen.
Nachmittags gegen halb vier stieg ich ins Auto und fuhr in die Stadt.
Ich hoffte dass da wenigstens alles gut geht. Während der Fahrt meldete sich Bärbel telefonisch bei mir dass
sie angekommen sei. Berufsverkehr, Baustellen, Ampel ,Blitzer, Stau und Parkplatzsuche gingen mir dann
schon wieder durch den Kopf, denn ich wollte meinen Besuch aus Berlin, auf keinen Fall zu lange warten
lassen. Wenigstens bei der Fahrt klappte alles, grüne Welle durch die Stadt und ich fand auch sofort einen
Parkplatz, wie für mich gemacht - Glück gehabt!
Bärbel und ich trafen und freuten uns übers Wiedersehen. Ich lud Bärbel zu einer kurzen Stippvisite in die
Frauenkirche ein, und wir gingen anschließend noch eine Kleinigkeit essen . Mit einem Glas Sekt stießen wir
erwartungsvoll auf einen schönen und wundervollen Konzertabend an.
Dann war auch meine Welt erst einmal wieder in Ordnung. Die Alltagssorgen verflüchtigte sich und die
Konzertstimmung vereinnahmte mich ganz und gar. Bärbel ich danke Dir!
Um 19.00 Uhr öffnete dann der Kulturpalast für rund 2500 Besucher seine Türen, er war total ausverkauft.
Darauf bin ich immer besonders stolz. Bitte seht mir das ein wenig nach wenn ich das so schreibe, aber
unserem Semino gönne ich das nun mal so sehr!
Wir schlenderten noch ein wenig durch das Haus, schauten uns am Fanshop um, bevor wir dann im Saal
Platz nahmen. Bärbel auf dem Rang und ich im Parkett.
Aber nein, was war das denn jetzt?
Kurz bevor das Konzert begann, stand doch auf einmal ein Mann ineinem karierten Hemd und großer Fotokamera in der Hand, genau vor mir. Er war breitschultrig wie ein
Schrank,...also wirklich sehr breit, ...und aller Wahrscheinlichkeit nach ein Medienvertreter. Er bewegte sich
keinen Millimeter weder in die eine noch in die andere Richtung. Die gesamte Bühne verschwand aus
meinem Sichtfeld, selbst die Videowand war für mich nicht mehr einsehbar.
Das Konzert begann, und ich sah leider nicht wie mein Superstar Semino Rossi die Showtreppe
herunterkam und die Bühne betrat. Nicht eine kleine Ecke seines Anzuges, ein Stück Ärmel oder sonst
irgendetwas von meinem Star, gab dieser breite, karierte Rücken zur Sicht frei.
Es heißt ja immer, “ ein schöner Rücken kann auch entzücken“ , aber in diesem speziellen Fall, war es
weder schön, noch war ich entzückt.
Inmitten des dritten Liedes kam dann Bewegung in den karierten Rücken.
Er hüpfte von einem Bein auf das andere und löste sich schließlich in Luft auf.
Zumindest sah ich ihn nicht mehr und als Semino das Publikum fragte, ob es in Dresden keine Schokolade gibt,
hatte ich dann endlich von meinem Platz aus uneingeschränkte Sicht zur Bühne, und atmete erst einmal tief durch.
Semino sang seine schönsten Lieder in deutscher und in spanischer Sprache.
Besondere musikalische Momente waren, sein Gesang zum zarten Violienenspiel mit einer seiner
Musikerinnen aus dem Orchester und das Duett mit seinem Freund Humberto, nur mit ihren Gitarren in der
Hand, so wie sie einst in Spanien als einfache Straßenmusiker auftraten.
Die Tänzer aus seiner Heimat, die ihn bei süditalienischer Tarantella und argentinischem Tango farbenfroh
und tänzerisch begleiteten, sind mittlerweile ein fester Bestandteil seiner Shows geworden. Ihnen schaut
man einfach immer wieder gerne zu.
Die Interpretation von Indio Toba war für mich wieder ein besonderer Höhepunkt, denn bei diesem Lied
zeigt Semino Rossi sein sängerisches Können, so wie nur er es kann.
Der Auftritt von Alexander Rier hat mir ebenso gut gefallen, und dass er dabei sehr aufgeregt war, konnte
man spüren. Aber, er bekam viel Applaus für seine Interpretation und der Andrang bei seiner kurzen
Autogrammstunde am Semino Rossi Fanshop hat den Rahmen der 20 minütigen Pause einfach gesprengt.
Ich wünsche diesem jungen sympathischen Künstler mit seiner sehr schlichten und einfachen Art, alles
erdenklich Gute auf seinem Weg, und vielleicht hat er auch noch eine ganz große Karriere vor sich.
Ich wünsche es Ihm!
Es ist schon sehr bemerkenswert, dass ihm Semino diese große Chance vor seinem eigenen Publikum zur
Herbsttournee gegeben hat.
Ja, und dann noch die Mariachis aus Mexiko mit ihren stimmungsvollen Gesang und ihren bezaubernden
Sombreros, die mir immer so gut gefallen. Diese Formation mit den so besonderen Hüten sind ein Hingucker
schlecht hin.
Es gab auch noch einen zusätzlichen Hingucker, als Semino in einer schwarzen Mariachi Uniform die
Bühne betrat. Ich hatte ihn so noch nie gesehen. Ich fand dieses Outfit super schick, deshalb konnte ich mir
ein strahlendes Lachen nicht verkneifen.
Und als diese Formation zusammen mit Semino Rossi sang, hätte die Stimmung eigentlich perfekto sein
müssen, oder? Sein anschließendes „Granada“ in diesem Kostüm fand ich Klasse, dass passte einfach zu
gut.
Nur, im ersten Teil hielt sich das Dresdener Publikum stimmungsmäßig etwas zurück, wo selbst die
Mariachis es schwer hatten etwas mehr Temperamento in den Saal zu sprühen, so taute es doch im zweiten
Teil regelrecht auf. Der Funke sprang über und es war Stimmung im ausverkauften Haus.
Darüber freute ich mich, dann wieder!
Doch irgend etwas war trotzdem anders als sonst! Ich habe lange überlegt, aber mir ist es eingefallen. Die
schöne nette Stimme, die bei jedem Konzertbeginn Semino mit einem direkt auf ihn zugeschnittenen Spruch
ankündigt und den Konzertsaal in ein gewisses Feeling versetzt, diese wundervolle Anmoderation fehlte.
Schade eigentlich, denn ich hätte den Spruch vom lieben Gott, der die Musik erfand gern noch einmal
gehört.
Tja und dann ganz zum Schluss des Konzertes, da war sie wieder da, die große Dankbarkeit unseres Stars.
Semino bedankte sich mit seinem „Ave Maria en el Morro“, und sehr emotionalen Worten für das
ausverkaufte Haus, und zugleich für die damit verbundene Liebe zu seiner Musik. Als er noch hinzufügte,
„ in eurer schönen Stadt bin ich nicht zum letzten Mal gewesen - ich komme wieder“
kämpfte ich dann selbst ein wenig mit meinen Emotionen.
Ja und ich, lieber Semino, ...komme auch wieder, wenn es in Dresden ein nächstes Mal heißt,
"Buenos Dias , ich bin wieder hier!"
Obwohl die Tournee-Strapazen der letzten Wochen ihm im Konzert anzumerken waren, lies es sich
Semino Rossi trotzdem nicht nehmen, sich mit einer anschließenden Autogrammstunde von seinem
Dresdener Publikum zu verabschieden.
Vielen herzlichen Dank dafür!
Nach der Autogrammstunde verabschiedete ich mich von Bärbel und einigen anderen Fans vom deutschen
Fanclub, mit denen wir noch etwas angeregt plauschten. Gegen 24.00 Uhr blickte ich auf mein Handy. Ob
mich vielleicht schon von meiner Familie jemand vermisst hatte? Aber nein, kein Anruf war eingegangen. Ich
fuhr nach Hause. In meinem Haus war noch Licht und als ich das Wohnzimmer betrat stand auf meinem
Lieblingsplatz eine geöffnete Flasche und ein eingeschenktes Glas Wein, weiter war niemand mehr zu sehen.
Tja, wer wird das wohl gewesen sein...?
Für mich war es wieder einmal ein fantastischer Abend mit meinem absoluten Superstar Semino Rossi, im
Rahmen seiner diesjährigen Konzerttournee.
Berlin-Dresden-Dresden, so war die Reihenfolge meiner besuchten Konzerte. Mit Abstand gut auf das Jahr
verteilt, war ein Konzert so schön wie das andere. Obwohl ich es mit meinen Konzertbesuchen eher nicht
so übertreibe, habe ich aber auch schon wieder eine Eintrittskarte für März 2011 in der Schublade liegen und
komme mir dabei auch so ein bisschen vor, als wäre ich in der Semino - Konzert - Endlosschleife gelandet.
In diesem Sinne liebe Fans, wünsche ich Euch weiterhin eine gute Zeit mit Semino`s Musik
und verbleibe mit den besten Wünschen aus Dresden,
Eure Silke
Sehr geehrter Leser!
Dieser Bericht wurde von mir für den Semino Rossi Fanclub Niederösterreich/Wien, aus meinem eigenen Erleben heraus verfasst. Ich gestatte es dritten Personen nicht, Textstellen und formulierteTextpassagen zu kopieren und an anderer Stelle einzufügen oder zu veröffentlichen. Ich bitte um Verständnis!
Silke Mißbach
